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Der Tod des Lebens

Der Bauch zieht sich zusammen, Haare stellen sich von Zeh bis Kopfspitze auf und der Atem wird unregelmäßiger. Das Herz schlägt plötzlich so schnell und irgendwie so langsam zugleich. Der Tod, er jagt uns solch eine Angst ein. Die Ungewissheit was mit uns passiert, wenn wir nicht mehr sind, haltet uns davon ab, darüber nachzudenken, die unangenehmen und unbekannten Gefühle und Gedanken zu erforschen und anzunehmen. Ich kann mich gut daran erinnern, als ich circa vor drei Jahren erst Mals begann über den Tod intensiver nachzudenken. Damals dachte ich bereits, ich hätte meinen Sein entdeckt und meinen Hunger gestillt. Stellt sich heraus, es war der erste von unendlich vielen Schritten und all dem was sich nun so entwickelt, Tag für Tag. Warum macht uns der Gedanke zu sterben oder jemanden sterben zu lassen so eine Angst?


Nein, es ist nicht menschlich, Angst davor zu haben. Diese Erde zu verlassen ist vermutlich einer der schönsten, mit viel Licht und Liebe gefüllten Momente. Ich glaube nicht dran, dass der Tod existiert um uns zu beängstigen oder uns Schmerz zu zufügen. Der emotionale Schmerz, der Begleiter des Todes, ja selbst dieser tut mehr als nur weh. Selbst dieser kann eine weitere Chance sein, ihn zu nutzen um etwas Weiteres zu entdecken, hinter all dem Leben und seinem Tod. Bei all den schönen Möglichkeiten die uns das Leben schenkt und all die Dingen die wir als Mensch entdecken, entwickeln und erleben dürfen, warum fühlt es sich wie etwas Schlechtes an, zu gehen und eine weiter Dimension des spirituellen Seins zu entdecken? Wir klammern uns so sehr an die Welt, die wir durch unseren physischen Körper erleben, dass wir vergessen, wo das Leben eigentlich stattfindet. Suchen wir danach in einer Welt voller Gier, Macht, Geld und Lügen, bauen wir unsere Werte auf solchen Systemen auf, macht es doch Sinn, Angst vor dem Tod zu haben. Denn ja, der Tod kennzeichnet das Ende von all dem was der Mensch im Laufe seines Lebens sammelte und hatte. Lenken und konzentrieren wir uns auf das Haben in der äußeren Welt, scheint es doch plötzlich wieder so klar, wo die Angst vor dem Tod seinen Ursprung findet.



 


Johannes beispielsweiße, er wollte immer schon das machen, was sein Vater tat. Beruflich so wie im alltäglichen Leben. Durch sein Umfeld wuchs er mit dem Glauben auf, dass sich Erfolg und Glück im Bankkonto finden lässt, und das Familienleben ein essentieller Teil ist, als Mensch Glück zu empfinden. Er verlässt sich auf äußere Dinge, um sein inneres zu füllen. Als Johannes dachte, endlich Erfolg und Glück gefunden und verdient zu haben, stirbt sein Vater. All seine Werte, all sein Glück scheint plötzlich wie Sand durch seine Finger zu gleiten. Durch die Trauer und die Verzweiflung, versucht er den Tod zu überkommen, in dem er noch mehr haben möchte, um das Leben so lebenswert wie möglich zu machen. Es vergeht kein Tag, an welchem die Gedanken nicht Verstecken mit ihm spielen. Er weiß er hat das Leben und den Tod nicht in der Hand und lebt nun mit der Angst, nicht alles erreichen und besitzen zu können, bevor auch sein Leben ein Ende findet. Die Trauer die Johannes in materiellen Dingen verarbeitet und die Ungewissheit warum ein Leben endet, obwohl alles Vermeintliche so gut läuft, bildet so viel Angst und nimmt ihm den Sinn. Durch die Angst, die er im Inneren mit sich trägt, vergisst er noch mehr, die Werte seines Seins zu entdecken und blühen zu lassen.



 


Ja möglicherweise und wahrscheinlich hat euch Johannes und sein Leben nun noch mehr verwirrt und ihr habt das Gefühl den Faden verloren zu haben. Für mich zeigt das einfach nur ein weiters Mal, dass jeder selbst dafür verantwortlich ist, wie er das Leben lebt und zugleich zum Tod steht. Ich glaube, wenn du dein Leben dazu nutzt, deine innere Wahrheit zu finden, und nein diese ist nicht, was du eines Tages beruflichen machen wirst, wie viel du verdienen wirst, ob du wirklich drei gesunde Kinder bekommst nur eins, oder doch keines, dann stellt sich der Tod plötzlich als ein weiteres großes Kapitel nach (und vor) dem Wunder Sein heraus, und das Ende scheint plötzlich erst der Anfang zu sein. Die innere Wahrheit geht so viel tiefer und ich wünsche mir jeden Tag, jeder würde sofort verstehen was ich damit meine, aber selbst hier ist jeder Mensch unterschiedlich bereit und offen es zu erleben und zuzulassen.

Rückblickend und aus jetziger Sicht behaupte ich voller Freude und viel Zuversicht, dass nach dem Leben etwas auf uns wartet, das schlichtweg nicht mit dem menschlichen Verstand begreifen werden kann. Der physische Tod kennzeichnet zwar das Enden des Körpers und einem menschlichen Leben, öffnet aber zugleich die Tür zum nächsten, unendlichen Kapitel, davon bin ich überzeugt. Denn in uns schlummert so viel unbegreiflich Schönes, das den Tod benötigt, um weiter wachsen zu können.




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